26.07.2021 Horst Büttner
*04.12.1936 † 24.10.2004
Schon als Kind war er fest entschlossen wie Vater und
Großvater Lokomotivführer zu werden. So fing der in Niederschlesien
geborene Horst am 01.04.1952 eine Schlosserlehre bei der Deutschen
Bundesbahn im
Bw Altenhundem an. Nach Lokputzer, Betriebsschlosser, Reservelokführer
wurde er 1967
zum Lokführer befördert. Dienste versah er noch auf Dampflokomotiven
der
Baureihe23, 44 und 50 auf der Ruhr-Sieg-Strecke Hagen – Siegen.
Am 14.05.1965 wurde auf der Strecke Hagen – Siegen – Gießen
– Frankfurt am Main der elektrische Zugbetrieb aufgenommen. Dadurch
fielen im Bw Altenhundem viele Arbeitsplätze weg. In München wurden zur
selben
Zeit Lokführer gesucht.
So verließ er im November 1968 das Sauerland und zog mit
seiner Familie nach München um. Im Bw München Hbf fand er seinen neuen
Arbeitsplatz und versah Dienst auf Lokomotiven
der Baureihe 103, 110, 111, 112, 114, 116, 118, 120, 132, 139, 140,
141, 144, 150, 151, 175, 194 und 260.
Am Montag 29.03.1971 begann für ihn die Ausbildung auf
dem Glaswagen, wie er den ET 91 01 nannte. Am Samstag 03.04.1971 stand
eine Probefahrt auf dem Ausbildungsprogramm und am Sonntag 04.04.1971
war
das Ziel seiner ersten Fahrt zusammen mit dem Reiseleiter Wieland
Salzburg. Das
war der Beginn einer unzertrennliche "Eisenbahner-Ehe". Als
Stammlokführer steuerte er den Zug durch ganz
(West-) Deutschland, Österreich und die Schweiz. Nach der Wende auch im
Bereich der DR. Seine letzte Ausflugsfahrt mit dem Gläsernen Zug war am
Montag
11.12.1995 nach Badgastein.
Am 12.12.1995, dem Unglückstag von Garmisch-Partenkirchen, hatte Horst
keinen Dienst.
Auch nach dem Unglück ließ er den Zug nicht in Stich und gründete die
BSW-Gruppe "ET 491 Gläserner
Zug", die sich unter seiner Leitung um den abgestellten Zug kümmert.
Horst Büttner war ein Vollbluteisenbahner für den der Beruf Eisenbahner
nicht nur ein Job, sondern eine "Berufung" war. Sein aufgeschlossenes
und
aufrichtiges Wesen ließ viele Glaswagen-Kunden zu Stammkunden werden.
Sonderwünsche für Eisenbahnfreunde beim Fotografieren zu erfüllen war
für ihn eine Selbstverständlichkeit. Immer hatte er seinen blauen
Kittel dabei,
um selbst Hand anzulegen beim Rangieren oder Reparieren "seines"
Fahrzeugs.
05.05.1981 zwischen Bardowick und Radbruch - Behebung eines
Schaltwerkschadens
Siehe dazu auch
diesen Bericht
Passau Hbf 23.04.1988 (Aufnahme Rudi Winkler)
Göppingen 25.11.1989 (Aufnahme Stefan Motz)
Horst Büttners Streckenkenntnis war stark verbunden mit den Sonderfahrten der DGEG. Theodor Horn hat von 1970 bis 1995 insgesamt 255 Betriebstage mit dem Gläsernen Zug organisiert. Davon hat Horst 241 Tage gefahren. Seine ersten Tage mit der DGEG waren vom 18.06. bis 22.06.1975 in die Steiermark. Siehe dazu auch die Einsatzübersicht.
Rechts neben dem Zuglaufschild ist eine Zusammenfassung aus
dem
Jahr 1984 aus seinem Lokführertagebuch.
1988 sind im seinem Lokführertagebuch zwischen 01.01. und 24.09.
insgesamt 188 Tage mit dem 491 001 eingetragen. Der einzige Ausreißer
ist neben Urlaub und Ruhe der 22.01. mit 111 016 nach Plattling.
14.03.1981 DGEG-Sonderfahrt zum Brenner - St. Jodok-Tunnel Nordportal
Horst präsentierte den Glaszug 1985 bei den Jubiläumsparaden in Nürnberg und Bochum-Dahlhausen und bei der großen Feier im AW Nürnberg
Horst grüßt am 23.12.1985 in Innsbruck Hbf den Rest der Welt (Bild Hans Eberle)
Begrüßung des Glaszuges nach erfolgter E 3.0 im Bw München 1
am
28.07.1986
Karl Berger, Anton Wimmer, Horst Büttner, Rudolf Goldbrunnner (Bild
Anton Wimmer)
Dieses Zuglaufschild wurde Horst zu seinem 65. Geburtstag im Jahr 2001 von der BSW-Gruppe überreicht.
Der Gläserne Zug Horst Büttner